Erkrankungen der Bizepssehne (M. biceps brachii)
Die lange Bizepssehne ist zweigelenkig, hat eine Länge von ca. 9 cm und entspringt vom Oberrand der Schulterpfanne. Verletzungen kommen aber nicht nur an der Sehne selbst, sondern auch am Ursprung an der oberen Gelenklippe (SLAP) und an der Führungsschlinge (Pulley) am Oberarmkopf vor. Der lange Bizepskopf setzt zusammen mit dem innen liegenden kurzen Bizepskopf mit einer kurzen Kopf mit der distalen Bizepssehne an einer Rauhrigkeit an der ellenbogennahen Speiche an. Der Bizeps beugt im Ellenbogen und dreht die Handfläche nach außen (Supination).
Der Riss macht relativ wenig Beschwerden. Häufig rutscht der Bizeps nach unten. In der Regel entsteht kein Bluterguss. Bei kompletten Rissen ist im Gegensatz zum Riss der distalen Bizepssehne in der Regel keine operative Therapie erforderlich. Der Riss führt selbst beim Kraftsportler zu keinem Kraftdefizit. Wenn man operiert, wird die Sehne mit einem Nahtanker unter dem Brustmuskel fixiert (subpektorale Tenodese). Bei Teilanrissen wird die Sehne durchtrennt und kann ebenfalls fixiert werden.
Anders ist es bei einer chronischen Entzündung der Bizepssehne. Auch diese kann mit einer Enge unter dem Schulterdach und weiteren schultertypischen Symptomen vergesellschaftet sein (Impingement-Syndrom) und auch ähnliche Beschwerden machen. Hier strebt man zunächst eine konservative Therapie mittels Physiotherpie und Schonung an.