Sehnenriss an der Schulter

Die Supraspinatussehne bildet den oberen Anteil der Rotatorenmanschette. Der dazugehörige Muskel unterstützt Armhebung und trägt wesentlich zur Zetrierung des Schultergelenks bei. Eine funktionstüchtige Supraspinatusehne wird vor Allem für Überkopfarbeiten und das Anheben von Gegenständen über die Waagerechte hinaus benötigt. Dabei ist die Größe des Risses die im bildgebenden Verfahren diagnostiziert wird oftmals nicht mit dem Ausmaß der Beschwerden gleichzusetzen.
Die Supraspinatussehne ist derjenige Anteil der Rotatorenmanschette, der durch seine Lage zwischen Oberarmkopf und Schulterdach besonders Anfällig für Verletzungen und Überlastungen ist. Dies hat schwerwiegende Folgen für die Funktion der Schulter. Auf Grund von wiederkehrenden Fehlbelastungen oder kleineren Unfallereignissen entstehen chronische Entzündungen der Sehne.
Kommt erschwerend ein begleitender knöcherner Engpass hinzu (Outlet-Impingement), so ist es häufig nur eine Frage der Zeit, bis die Entzündung und die mechanische Reibung durch den Engpass in einem Einriss (sog. Teilruptur oder Ruptur) der Supraspinatussehne münden. Typischerweise verstärken sich die Schulterbeschwerden Sukzessiv über Jahre hinweg. Oftmals mündet die chronische Entzündung in einem An- oder Abriss der Sehne bei bereits leichter Belastung.
Dies stellt dann jedoch nur den berühmten "Tropfen" dar, der das "Fass zum überlaufen" brachte. Die Sehne wurde in der Regel bereits zuvor über Jahren hinweg durch die oben genannten Reibungs- und Entzündungsmechanismen geschwächt.
Zumeist liegt, wie im vorigen Abschnitt ausgeführt, bei einem Abriss der Supraspinatussehne kein erkennbarer Unfallmechanismus vor - vielmehr handelt es sich um ein schleichendes Voranschreiten von entzündungs- und abnutzungsbedingten Teil-Einrissen der Sehne. Von einer überwiegend unfallbedingten Verursachung eines Sehneneinrisses ist allenfalls dann auszugehen, wenn die Verletzung beim Abfangen eines Sturzes mit nach hinten gestrecktem Arm entstand. In seltenen Fällen führen schwere Stürze, z. B. Ski- oder Motorradunfälle auch bei jüngeren Patienten zu einem rein unfallbedingten Abriss von Sehnen der Rotatorenmanschette.
Den höchsten Risikofaktor bildet nach neuesten Studien an erster Stelle ein Alter über 40 Jahren und darüber hinaus. In den letzten Jahren ist auch eine Anzahl an asymptomatischen Rissen gestiegen.
Darüber hinaus gibt es eine Anzahl an Grunderkrankungen, die offensichtlich das Entstehen eines Risses der Rotatorenmanschette begünsigen. Dazu gehören unter anderm Diabetes mellitus Typ 2, Hyperlipidämie, Mangel an Sexualhormonen, Adipositas, Rauchen, Bluthochdruck, Gicht und Bindegewebserkrankungen sowie Depressionen.
Patienten mit frischer Verletzung der Supraspinatussehne berichten oftmals über ein "reißendes Geräusch" beim Unfallereignis. In der Regel entstehen die Schmerzen jedoch schleichend und nehmen in wellenförmigem Verlauf über Monate und Jahre hinweg zu. Die Schulter schmerzt stark, auch in Ruhe (Nachtschmerz). Beschwerden treten zuletzt bei einfachen Alltagsbetätigungen auf, z. B. beim Anheben einer Kaffeetasse oder beim Einräumen von Geschirr in einen Oberschrank.
nachbehandelt.
75% der Betroffenen profitieren von einem physiotherapeutischen Übungsprogramm hinsichtlich von Schmerz und Funktion. Jüngere Patienten scheinen von einer Operation der RM mehr zu profitieren als ältere.

 


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